Ich begann meine verantwortungsvolle Aufgabe im Gemeindedienst am 3.1.2000 und feiere daher am 3.1.2025 mein 25-jähriges Dienstjubiläum. Somit gehöre ich mittlerweile zu den Dienstältesten im Gemeindedienst.
In meinem umfangreichen Betätigungsfeld bin ich hauptverantwortlich für die Kläranlage Maltern und die damit verbundenen Kanalleitungen und Pumpstationen. Für die Funktionstüchtigkeit der Anlage und die Einhaltung der Grenzwerte laut Wasserrechtsbescheid sind Arbeiten im Labor erforderlich. Neben dieser wesentlichen Aufgabe gehören auch Wartungsarbeiten der Anlagenteile, Reinigungsarbeiten im Sommer, Pflege der Außenanlagen und Klärschlammpressung zu meinem Tätigkeitsbereich. Zusätzlich ist auch die Entleerung und Reinigung aller Becken erforderlich, welche alle zwei Jahre stattfindet. Dies nimmt ca. eine Woche in Anspruch und ist sehr arbeitsintensiv.
Die Betreuung der Außenstationen (Pumpwerke, Kanalbläser, Reinigung der Straßeneinlässe und Betreuung des Kanalnetzes) gehört ebenfalls zu meinem Aufgabengebiet.
Speziell bei den Pumpwerken kommt es immer wieder zu spannenden Einsätzen, wo man im Störungsfall sprichwörtlich bis zu den Knien in Fäkalien steht. Da braucht es oft einen guten Magen. Aber wie heißt es so schön: „Es muss für jede Arbeit Leute geben, die diese auch durchführen können.“ Glücklicherweise bin ich da nicht sehr empfindlich. Dennoch gibt es Momente, wo man auch an seine Grenzen kommt.
Neben der Hauptzuständigkeit rund um den Kanal komme ich auch verschiedenen Tätigkeiten am Bauhof nach. Das Aufgabenfeld erstreckt sich hier vom Winterdienst über die Müllbeseitigung (Altstoffsammelzentrum), Grünraumpflege, Friedhof, Straßenbeleuchtung, Arbeiten bei und an gemeindeeigenen Gebäuden, Gemeindestraßen bis hin zu Spielplätzen und teilweise die Wasserversorgung.
Obwohl es als Bauhofmitarbeiter oft den Anschein erweckt, für ziemlich alles in der Gemeinde zuständig zu sein, ist es dennoch ein schönes Gefühl, die Anliegen und Wünsche der Gemeindebürger zu erfüllen und Probleme zu lösen. Meiner Meinung nach sind wir im Dienst der Gemeinde dafür da.
Seit meinem Dienstantritt im Jahr 2000 hat sich natürlich auch einiges verändert. Vieles wurde moderner und fortschrittlicher. Beispielsweise hatten wir am Bauhof zu Beginn meiner Dienstzeit einen alten Steyr-LKW, der unmittelbar danach auf ein neueres Modell getauscht wurde. Mittlerweile ist ein neuer Unimog mit High-Tech-Ausstattung im Einsatz, bei dem man als „in die Jahre gekommener Mitarbeiter“ schon mal an seine Grenzen kommt. Aber Herausforderungen sind da, um angenommen zu werden.
Auch das öffentliche Kanalnetz wurde mittlerweile digitalisiert und in einen Kataster aufgenommen. Die Montage von PV-Anlagen erfolgte zuerst auf der Kläranlage Maltern, inzwischen gibt es PV-Anlagen auf dem Schulgebäude, dem Kindergarten Hochneukirchen, dem Bauhof, dem Gemeindeamt und weitere Anlagen sind in Arbeit.
Auch bei der Müllbeseitigung hat sich vieles geändert und gibt es immer wieder neue Vorschriften und Regelungen. Die Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus war beispielsweise vor 25 Jahren noch nicht erforderlich. Es gibt auch viele Stoffe, die sich erst im Nachhinein als Problemstoffe herausstellen.
Auch im Arbeitsalltag ist die Digitalisierung eingezogen. Wenn heute ein Gemeindebürger bei der Gemeinde anruft und ein Problem, wie beispielsweise eine ausgefallene Straßenbeleuchtung meldet, bekommen wir Bauhofmitarbeiter diese Aufgaben direkt per Mail und über eine App auf unser Mobiltelefon gesendet. So können wir zeitnah reagieren.
Der Winterdienst ist eine Sache für sich. Obwohl es früher mehr Schnee als jetzt gab, wird er immer intensiver und heraufordernder. Auch in diesem Aufgabengebiet hat sich sehr viel getan. Früher haben wir die Schneestecken mühselig mit der Hand gesetzt. Das passiert heute mit Hilfe eines Minibaggers, der die Arbeit sehr erleichtert. Die Schneeräumung und das Streuen der Gemeindestraßen werden nun mit dem Unimog durchgeführt. Mit diesem Fahrzeug ist die Begleitung durch einen Beifahrer nicht mehr notwendig. Somit sind wir allein unterwegs, was seine Vorteile, aber auch Nachteile hat. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei meinen Beifahrern bedanken, die mich bei widrigsten Bedingungen begleitet haben. Sehr lange dabei war Josef Parrer, der zwischenzeitlich von Josef Pinter und Leander Edelhofer vertreten wurde. Nach seiner Pensionierung als Beifahrer wurde ich von Anton Feichtinger unterstützt. Ein herzliches Dankeschön dafür.
Abschließend möchte ich sagen, dass sich über die Jahre sehr viel verändert hat. Das Arbeits- und Betätigungsfeld ist umfangreicher geworden, aber es ist trotzdem schön und herausfordernd, im Dienst der Gemeinde tätig sein zu dürfen. In diesem Sinne freue ich mich, noch ein paar Jahre bis zu meiner Pensionierung im Gemeindedienst mitwirken zu können.