Der 6.9.1999 war mein erster Tag als Schulwart im Gemeindedienst. Die umfangreiche Tätigkeit war jeden Tag eine Herausforderung, ich habe aber keine Stunde meiner 26-jährigen Arbeit bereut. Schulwart zu sein ist kein Beruf, sondern eine Berufung. Im vorigen Jahr hatte ich mein 25-jähriges Dienstjubiläum. Dieses wurde beim Sommerfest der Gemeindebediensteten natürlich ordentlich gefeiert.
Mein Dienst begann täglich um 6.30 Uhr mit der Beaufsichtigung der Schüler. Bei Schlechtwetter im Winter musste ich schon früher anfangen, damit der Zugang zur Schule gesichert war. Ich glaube, dass ich bei der Aufsicht in der Früh nicht zu streng war, doch mit der nötigen Disziplin mit allen Schülerinnen und Schülern gut ausgekommen bin. Mit Respekt und gegenseitiger Wertschätzung bin ich allen auf Augenhöhe begegnet. Die Kultur des Miteinanders spielt in der Schule eine große Rolle.
Im März 2005 wurde ich von der Gemeinde zum Brandschutzwart und Brandschutzbeauftragten bestellt. Ein kleiner Auszug dieser Tätigkeit (Kurse mit Prüfungen in Vösendorf und Tulln absolviert):
• Veranlassung der verschiedenen Überprüfungen unserer Sicherheitseinrichtungen
• Erstellung der Brandschutzordnung und Erklärung der Vorgangsweise bei einem Notfall allen Personen im Haus
• Führung des Brandschutzbuches, in das alle notwendigen Informationen eingetragen werden
• Durchführung und Koordination der Brandschutzübungen
• Bindeglied zu unseren drei Feuerwehren
Eine große Herausforderung war die Generalsanierung mit Zubau in der Volksschule (2002-2003). Vor den Ferien war viel auszuräumen und nach getaner Arbeit, vor Schulbeginn, musste alles wieder rechtzeitig eingeräumt werden. Das Planungsbüro Gutstein und die Baufirma Gebhart haben tolle Arbeit geleistet.
Noch größer war die Herausforderung der Generalsanierung der Mittelschule und die Erneuerung des Turnsaales mit Einbau eines Aufzugs (2010-2012). Mit Hilfe der Bauhofmitarbeiter und einiger Pensionisten wurde das Gebäude ausgeräumt und vor Schulbeginn wieder alles an Ort und Stelle gebracht. Der Festsaal war ein paar Mal voll mit Möbel und sonstigem Inventar. Mit Hilfe unseres Reinigungspersonals wurde das komplette Gebäude gereinigt.
Ebenso zum Aufgabenbereich des Schulwarts gehört die Betreuung des Festsaals und der gesamten Anlagen darin sowie die Pflege des Holzbodens. Die Absprache mit den Vereinen und Wirten bei Veranstaltungen ist unerlässlich. Auch bei Schulveranstaltungen ist der Schulwart verantwortlich. Die Einhaltung der Brandschutzmaßnahmen und das Heizen bei Veranstaltungen und Musikproben zählt ebenfalls zu den Aufgaben.
Das Aufgabengebiet umfasst auch die Betreuung der Außenanlagen. Dazu zählen verschiedene Arbeiten wie z.B. Rasenmähen, Hecken und Sträucher schneiden, Gehwege rund um das Schulgebäude sauber halten oder auch die Kontrolle der Spielgeräte am Spielplatz der Volksschule.
Zum Glück war ich kaum im Krankenstand und somit benötigte ich auch keine offizielle Vertretung.
Bei einer Visitation von Weihbischof Dr. Helmut Krätzl vor einigen Jahren in der Mittschule bedankte er sich bei mir persönlich für die Hilfsbereitschaft gegenüber der Religionslehrerin. Nur ist ihm das Wort „Schulwart“ nicht eingefallen und er hat mich daher als „Schuldiener“ bezeichnet.
Bedanken möchte ich mich bei meinen Vorgesetzten, Bürgermeistern, DirektorInnen, Musikschulleitern, Kapellmeistern, Obleuten der Feuerwehren und Vereine, Kindergartenleiterinnen, bei allen LehrerInnen und MusiklehrerInnen, Gemeindebediensteten in der Verwaltung und am Bauhof sowie bei allen Damen, die uns bei der jährlichen Hauptreinigung unterstützt haben. Ein weiterer Dank gilt auch allen AnrainerInnen um das Schulgebäude für die gute Nachbarschaft.
Zum Abschluss möchte ich mich auch bei meiner Frau Maria Ungerböck bedanken. Unsere gute Zusammenarbeit in der Schule dauerte über 20 Jahre.
Alles Gute wünsche ich auch meinem Nachfolger Stefan Woloszyn.
Ich freue mich auf meinen Pensionsantritt und den neuen Lebensabschnitt und hoffe, dass es mir vergönnt ist, ihn mit meinen fünf Enkelkindern lange genießen zu dürfen.