Gewalt hat viele Gesichter…
Häuslicher Gewalt gegen Frauen mit Zivilcourage begegnen
Gewalt tritt in allen Teilen unserer Gesellschaft in den unterschiedlichsten Formen und Situationen auf. Häufig richtet sie sich jedoch gegen Frauen und Kinder. Schlagzeilen über Femizide lösen in der Bevölkerung Betroffenheit aus. Viele fragen sich, ob solche Mord nicht verhindert hätten werden können.
Zivilcourage kann Teil einer Lösung sein. Angesprochen darauf, macht sich bei den Menschen aber auch Unsicherheit bemerkbar: Gefährde ich mich selbst, wenn ich eingreife? Habe ich überhaupt das Recht, mich in eine fremde Beziehung einzumischen? Was, wenn ich mich irre und Menschen in meiner Umgebung zu Unrecht verdächtige?
In der Faltkarte „Gewalt erkennen & reagieren“ wird erklärt, was Anzeichen häuslicher Gewalt sein können. Vor allem für sogenannte MultiplikatorInnen, also Menschen, die mit vielen anderen Menschen in Kontakt stehen, ist es wichtig, diese zu erkennen.
Als nächsten Schritt ist es wichtig zu reagieren – auch hierfür gibt es Tipps:
- Hören Sie einer Frau offen und unvoreingenommen zu.
- Zeigen Sie, dass Sie die Situation bemerkt haben, geben Sie das Gefühl der Sicherheit und signalisieren Sie Hilfsbereitschaft.
- Und vor allem: geben Sie die Information weiter, wo die Frau Unterstützung durch ExpertInnen erhalten kann.
In Niederösterreich besteht ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen, die Hilfe in Notlagen bieten. Erste Hilfe und Informationen gibt es auf der Website www.land-noe.at/stopp-gewalt.
- Ein erster Schritt aus der Gewaltspirale kann eine Beratung (in verschiedenen Sprachen) mit einer Frauen- und Mädchenberatungsstelle sein. Diese helfen kostenlos, anonym und vertraulich. Frauenberatungsstellen finden Sie in allen Landesteilen.
- Frauenhäuser bieten Schutz und Unterkunft für betroffene Frauen und ihre Kinder. Frauenhäuser sind rund um die Uhr und täglich erreichbar, eine Aufnahme kann jederzeit erfolgen.
- Das Gewaltschutzzentrum unterstützt Gewaltopfer bei der Wahrung ihrer Rechte und begleitet sie auch beim Strafverfahren.
Die betroffene Frau kann sich - vor allem in einer Notlage – direkt an die Polizei wenden (Notruf 133). Die Polizei kann ein Betretungs- und Annäherungsverbot (Dauer 14 Tage) aussprechen und informiert dann das Gewaltschutzzentrum zur Unterstützung des Opfers. Leben Kinder oder Jugendliche im Haushalt, wird die Kinder- und Jugendhilfe eingeschaltet.
Die Opferschutzeinrichtungen arbeiten eng mit der Polizei zusammen, um gewaltbetroffene Frauen bei der Lösung von Problemen zu unterstützen. Dazu können auch Hilfe bei der Job- und Wohnungssuche oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung zählen.
Überblick über Ansprechstellen in unserer Region:
- Nächstgelegene Frauen- und Mädchenberatungsstelle:
Frauenberatungsstelle Freiraum
Werkstraße 4 / Top 5, 2630 Ternitz
+43 2630 347 47 90
office@fb-freiraum.at; www.frauenberatung-freiraum.at
- Nächstgelegenes Frauenhaus:
Frauenhaus Neunkirchen
+43 2635 689 71
frauenhaus.nk@frauenhaus-neunkirchen.at
Zehnergasse 1, E05, 2700 Wiener Neustadt
+43 2622 243 00
office.wr.neustadt@gsz-noe.at
- Nächstgelegenes Landesklinikum:
Landesklinikum Wiener Neustadt
Corvinusring 3-5, 2700 Wiener Neustadt
+43 2622 900 40
office@wienerneustadt.lknoe.at
- Nächstgelegene Dienststelle Kinder- und Jugendhilfe:
BH Wiener Neustadt
Ungargasse 33, 2700 Wiener Neustadt
+43 2622 902 541 590