Gesundheitsplan 2040+ stellt Niederösterreichs Gesundheitsversorgung auf zukunftsfitte Beine

Gesundheitsplan

Landesrat Luisser (FPÖ), Landesrätin Teschl-Hofmeister (VPNÖ), Landesrat Hergovich (SPÖ) sowie Landesrat Schleritzko (VPNÖ) bei der Präsentation des von Expertinnen und Experten ausgearbeiteten Gesundheitsplans für Niederösterreich ©NLK Pfeiffer

GesundheitsplanIm März 2025 wurde der von mehr als 50 Expertinnen und Experten erarbeitete Gesundheitspakt zum Gesundheitsplan und im NÖ Landtag beschlossen. Erstmals wurde das Gesundheitswesen ganzheitlich betrachtet und neu gedacht: Vom Rettungsdienst, über die Kliniken bis zur Pflege wurden alle Fachbereiche mitgedacht. Gesundheitsökonom Herwig Ostermann sagte diesbezüglich: „Niederösterreich ist die Extrameile gegangen und hat das System umfassend gedacht. Das ist bemerkenswert.“ Expertinnen und Experten aus allen Themengebieten haben mehr als ein Jahr lang an dem Plan gearbeitet, der frei von politischen Zurufen entwickelt wurde. Neben Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer und Landwirtschaftskammer stehen auch die Ärzte- und die Apothekerkammer sowie die Rettungsorganisationen hinter dem Prozess und ausgearbeiteten Gesundheitsplan.

Im NÖ Landtag haben sich eine breite Mehrheit von Volkspartei NÖ, FPÖ, SPÖ und die NEOS hinter das von Fachleuten erarbeitete Konzept gestellt. Der Landtagsbeschluss ist dabei nun der Startschuss für die Umsetzung. Die für die jeweiligen Teilbereiche des Gesundheitswesens verantwortlichen Landesräte von VPNÖ (Zuständig für Kliniken & Pflege), FPÖ (Vorsitz im NÖ Gesundheits- und Sozialfonds & zuständig für die Primärversorgungszentren) und SPÖ (Zuständig für Gesundheit & Rettungswesen) arbeiten in den kommenden Jahren an den konkreten Maßnahmen. Dabei blickt der Gesundheitsplan nicht nur einige wenige Jahre, sondern viele Jahrzehnte in die Zukunft. Das Expertenpapier gibt die großen Leitlinien in der Umsetzung vor.

Warum ist der Gesundheitsplan notwendig?

Niederösterreichs Bevölkerung wird immer älter. Dank dem erfolgreichen vorbeugen von Krankheiten und einem gesünderen Lebensstil ist das ein Trend, der auch in den nächsten Jahren weiter anhalten wird. Zeitgleich gehen die Geburten stark zurück: Währen 1963 in Österreich noch 135.000 Neugeborene gezählt wurden, so waren es 2024 nur mehr rund 77.000. Das bedeutet, die Altersstruktur ändert sich massiv: Weniger junge Leute beginnen eine Ausbildung und stehen dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Mehr Seniorinnen und Senioren brauchen eine auf sie zugeschnittene medizinische Versorgung. Bis 2040 wird knapp jeder dritte Mensch in Niederösterreich über 65 Jahre alt sein. Zusätzlich wachsen einige Regionen in Niederösterreich, während andere schrumpfen – damit sind einige Kliniken zu stark ausgelastet, andere zu wenig. Beides ist nicht gut für die Qualität. Diese ungleiche Auslastung betrifft alle Bereiche im Gesundheitswesen. 

Aufgrund des europaweiten Mangels an Pflegekräften und Medizinern wird auch die Situation in Österreich weiter eine Herausforderung bleiben. Ein zukunftsfittes Gesundheitssystem muss das darin arbeitende Personal bestmöglich schützen, unterstützen und vor allem gezielt einsetzen. Aufgrund der anstehenden Pensionierung von geburtenstarken Jahrgängen wird es in den nächsten Jahren weiter zu einer Zuspitzung kommen. Deshalb haben mehr als 50 Expertinnen und Experten ein Jahr lang darüber nachgedacht, wie sie das Gesundheitswesen in Niederösterreich langfristig auf weiterhin sichere Beine stellen können.

Gesundheitsplan

Was bedeutet der Gesundheitsplan für den Bezirk Wr. Neustadt?

Es wird auch in Zukunft eine 24/7 Notfallversorgung für schnelle und zuverlässige Hilfe an jedem Ort in ganz Niederösterreich geben – auch im Bezirk Wr. Neustadt. Der Gesundheitsplan sieht vor, dass jede und jeder zum notwendigen Zeitpunkt am passenden Ort von der richtigen Person in der geforderten Qualität behandelt wird. Es wird landesweit in den nächsten Jahren massiv in das Gesundheitswesen investiert. Veränderungen an der bestehenden Struktur werden erst dann getroffen, wenn bessere Varianten bereits bereitstehen. Jeder Arbeitsplatz bleibt innerhalb der Region erhalten.

Dank einem klar abgestuften System, dass bereits mit der Rettungskette beginnt, kann das Personal im Gesundheitswesen deutlich zielgerichteter als bisher eingesetzt werden. Dazu werden in Zukunft ganz wesentlich Notfallsanitäter und die für Schlechtwetter- und Nachtflüge aufgerüstete Flugrettung mit Notärzten beitragen. Ziel ist es, die Notfallpatientin oder den Notfallpatienten schnellstmöglich in das für seine Behandlung richtige Klinikum zu bringen – das ist entscheidend für die Überlebenschance.

Das Universitätsklinikum Wr. Neustadt wird neu, als Klinik mit Zentralfunktion gebaut – als Leuchtturm für Generationen.  Die Kooperation mit der Danube Private University in Krems garantiert am neuen Standort in Wr. Neustadt ebenso ein Zentrum für die dringend benötigte medizinische Ausbildung in der ganzen Thermenregion. 

2024 ist bereits eine Primärversorgungseinheit (PVE) in Betrieb gegangen.

Alle Informationen unter gesundheitsplan-noe.at 

28.04.2025 17:30

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