Am 20.01.2025 nahmen die Schülerinnen und Schüler der 3. und 4. Klassen der Volksschule und Mittelschule an spannenden Workshops mit dem Titel „Der lange Weg der Jeans“ teil. Der Workshoptag fand in Kooperation mit der Klimabündnis- und Fairtrade-Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt statt.
Gemeinsam mit Südwind-Referentin Ulrike Dziurzynski begaben sich die Schülerinnen und Schüler auf die Spur der Herkunft ihrer Kleidung und untersuchten die Produktionsbedingungen, unter denen Textilien weltweit hergestellt werden.
Im Fokus des Workshops stand der oft unsichtbare Weg, den Kleidungsstücke wie Jeans zurücklegen, bevor sie in unseren Geschäften landen und die Frage: „Was hat Kleidung eigentlich mit Gerechtigkeit zu tun?“ Der Anbau der Baumwolle wurde ebenso besprochen wie die Verarbeitung und Entsorgung unserer Kleidung. Lange Arbeitsstunden, ungerechte Entlohnung und der Einsatz von gefährlichen Stoffen und Pestiziden sind nur wenige der äußerst beschwerlichen Umstände bei der Produktion unserer Kleidung. Fast-Fashion Unternehmen produzieren zu viel und oft ohne Rücksicht auf die Produzent:innen. Die Zahl der erzeugten Kleidungsstücke in den letzten 15 Jahren hat sich verdoppelt. In Österreich fallen dadurch jährlich 115 000 Tonnen Alttextilien an, wobei mehr als die Hälfte weggeworfen wird.
Besonders empörend fanden die Schüler:innen im Workshop die Aufteilung der Verkaufserlöse: Nur ein minimaler Teil des Verkaufspreises einer Jeans kommt bei den Näher:innen an. Es gab aber auch Raum für kreative Lösungsansätze. Die Schüler:innen entwickelten Ideen, wie sie die Lebensdauer ihrer Kleidung verlängern können – sei es durch Weitergeben, Reparieren oder Recycling. Außerdem ist nach den Semesterferien ein Upcycling-Projekt im Religionsunterricht geplant, in dem alte Kleidung zu Taschen umgestaltet werden soll.
Der Workshop „Der lange Weg der Jeans“ bot den Schüler:innen einen tiefen Einblick in die globalen Zusammenhänge der Modeindustrie und zeigte ihnen, dass ihr eigenes Verhalten und das Konsumveralten jedes:r Einzelnen einen Unterschied machen kann – sowohl für die Menschen als auch für den Planeten.