Geschichte

Geschichte

Blick auf den Ort HochneukirchenHochneukirchen wird als erster Ort von den Siedlungen im Süden der Buckligen Welt genannt, die nach der Rodung der Waldmark errichtet wurden, und zwar in einer am 27. Jänner 1295 in Bernstein ausgestellten Urkunde, in der sich Graf Yban von Güssing verpflichtet, Teile der Herrschaft Kirchschlag dem Leuthold von Kuenring, dem Inhaber der Kirchschlager Herrschaft, gegen Zahlung von 90 Golddukaten zurückzustellen. Der in dieser Urkunde erwähnte Name "Hochniuchkirche" besagt uns, dass damals dort schon eine hochgelegene neue Kirche bestand, was zu dieser Zeit im weiten Umkreis zweifelsohne eine bemerkenswerte Besonderheit war, die für den Ort namensprägend wirkte.

Die weiteren 11 Ortschaften der Gemeinde wurden erst zu einem späteren Zeitpunkt urkundlich erwähnt, so auch 1316 Gschaidt, dessen erste Nennung "Gschaid" auf die Lange an einer Wasserscheide, einer Grenze bzw. an einem Übergang hindeutet. Bei der Pfarrkirche Hochneukirchen handelt es sich um einen sehr interessanten Bau, der sehr wehrhaft ausgestattet war. Diente doch die Kirche den Dorfbewohnern als letzter Zufluchtsort, wenn der Feind ins Land fiel. Während der Türkenzeit um 1500 erhielt die Kirche ein Wehrobergeschoß, das mit Schießscharten und Spählöchern ausgestattet war. Die Bedrohung durch die Türken war aber harmlos im Vergleich zum Einfall der Kuruzzen, bei denen es sich um ungarische Aufständische handelte, die zu Beginn des 18. Jhd. Schrecken und Angst verbreiteten.

Bis zur Gründung der selbständigen Gemeinden zählte das "Amt Hochneukirchen" zur Herrschaft Krumbach und das "Amt Gschaidt" zur Herrschaft Ziegersberg. Diese beiden Katastralgemeinden wurden 1854 als eigene selbständige Gemeinden konstituiert: Hochneukirchen mit 998 Einwohnern in 122 Häusern und Gschaidt mit 395 Einwohnern und 51 Häusern. 1895 wurden die Freiwilligen Feuerwehren Hochneukirchen und Gschaidt gegründet, eine Einrichtung, die sich im Hinblick auf die zahlreichen Brände als dringend notwendig erwiesen hatte. Das erste Schulhaus wurde nach der Einführung der allgemeinen Schulpflicht im Jahre 1774 erbaut. 1882 erfolgte der Bau der ersten Aussichtswarte auf dem Hutwisch; mittlerweile besteht dort schon die dritte Aussichtswarte. Dem modernen Wirtschaftleben wurden Hochneukirchen und Gschaidt erst allmählich durch den Straßenbau erschlossen, handelte es sich doch um eine rein agrarwirtschaftliche Gemeinde, die ein in sich völlig abgeschlossenes Leben führte. 1856 wurde die Straßenverbindung von der Sägemühle nach Hochneukirchen errichtet.

Nach dem zweiten Weltkrieg setzte eine ständige Aufwärtsentwicklung in der Gemeinde ein, die alle Lebensbereiche der Gemeindebewohner erfasst hat. Vor allem durch die Schaffung und den Ausbau diverser öffentlicher Einrichtungen hat sich vieles verändert. Beginnend in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts setzte der rasante Ausbau der infrastrukturellen Einrichtungen wie Güterwege, Volks- und Hauptschule, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung, Amtsgebäude, Bauhof, Sportanlage, um nur die wichtigsten zu nennen, ein. 1970 wurden die ehemals selbständigen Gemeinden Hochneukirchen und Gschaidt zur Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt zusammengelegt.

1995 erfolgte als Anerkennung dieser Leistungen die Erhebung zur Marktgemeinde durch den Landtag von Niederösterreich und die Verleihung des Marktwappens.

Wappen

Gemeindewappen von Hochneukirchen-GschaidtDie NÖ Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 29. November 1994 der Gemeinde Hochneukirchen-Gschaidt das Recht zur Führung des nachstehend beschriebenen Gemeindewappens verliehen:

"In Blau auf grünem, silbern bordiertem Dreiberg ein Grenzstein mit silbernem Sockel und konischem rotem Aufsatz mit silbernen Flanken, davor ein aus dem Dreiberg wachsendes goldenes Rad mit fünf sichtbaren Speichen."
Die aus diesem Gemeindewappen abzuleitenden Farben der Gemeindefahne sind "Blau-Gelb-Grün".

Bei Hochneukirchen-Gschaidt treffen die Bundesländer Niederösterreich, Steiermark und Burgenland aufeinander. Aus diesem Grund wurde neben Dreiberg und Rad - Symbole des Wappens der Grafen Pallffy - der "Dreiländerstein" in das neue Wappen aufgenommebn. In den Wappenfarben "Blau-Gelb(Gold)-Rot-Grün-Weiß(Silber)" sind sowohl die Landesfarben von Niederösterreich "Blau-Gelb" als auch die burgenländischen und steirischen Farben "Rot-Gelb" und "Grün-Weiß" enthalten und bringen auch auf diese Weise die Grenzlage von Hochneukirchen-Gschaidt an der steirischen und burgenländischen Landesgrenze zum Ausdruck.

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